Parodontitis wird umgangssprachlich auch Parodontose genannt und bezeichnet eine weit verbreitete durch Bakterien verursachte Entzündung des Zahnhalteapparates. Die Erkrankung führt bei Erwachsenen häufiger zu Zahnverlust als Karies. Zudem hat eine Parodontitis in sämtlichen Stadien negative Auswirkungen auf den gesamten Organismus. Hauptursachen für die Erkrankung sind eine mangelhafte Mundhygiene und ungesunde Lebensumstände. Die Genetik spielt eher eine untergeordnete Rolle.
Kathrin Michallik ist als Stuhlassistentin und Hygienebeauftragte die Schnittstelle zwischen Patient und Zahnarzt.
Wojtek Honnefelder in einer Online-Sprechstunde rund um das Thema Parodontitis.
Wenn am Rande des Zahnes Beläge liegen bleiben, oftmals in den Zahnzwischenräumen, entwickelt sich durch die Bakterien eine Entzündung, die sich zu Beginn durch Zahnfleischbluten bemerkbar macht. Mit einer professionellen Zahnreinigung und einer Optimierung der persönlichen Mundhygiene lässt sich die Erkrankung in diesem Stadium komplett beseitigen. Daher ist es wichtig, sofort den Zahnarzt aufzusuchen, wenn das Zahnfleisch blutet.
Wenn die Beläge hingegen verkalken und unter das Zahnfleisch rutschen, weitet sich die Entzündung aus. Das Zahnfleisch wird durch die Entzündung zersetzt und es bilden sich Zahnfleischtaschen. In diesem Stadium kann die Parodontitis gestoppt, aber nicht mehr zurückgeführt werden. Zur Behandlung werden neben regelmäßigen professionellen Zahnreinigungen und einer Optimierung Ihrer Mundhygiene zudem die festen Beläge unter örtlicher Betäubung gründlich aus den Zahnfleischtaschen beseitigt.
Das Zahnfleisch ist in diesem Stadium so weit zurückgegangen, dass der Zahn nicht mehr ausreichend Halt hat. Es droht der frühzeitige Zahnverlust.
Eine Parodontitis beginnt unauffällig und ist deshalb so tückisch. Zahlreiche Studien legen zudem dramatische Folgen für den ganzen Organismus nahe. Die Bakterien gelangen über das beschädigte Zahnfleisch in die Blutbahn und können dort ursächlich für Herzinfarkte, Schlaganfälle oder Frühgeburten sein. Wenn Sie beim ersten Auftreten von Zahnfleischbluten jedoch den Zahnarzt aufsuchen, haben Sie gute Chancen, die Parodontitis unbeschadet zu überstehen. Bei der Therapie steht die Wiederherstellung gesunder Mundraumverhältnisse im Fokus. Dazu ist auch Ihre Mitarbeit gefragt. Die Krankenkasse bezahlt die mechanische Reinigung ab dem zweiten Stadium der Erkrankung. Darüber hinaus gibt es jedoch zahlreiche effektive Vorbehandlungen und Begleitleistungen, zu denen wir Sie gerne individuell beraten.